Biographie
(bios=Leben und graphein=schreiben)
Darstellung der äußeren Geschichte wie der inneren Entwicklung
einer Person. So kann man in Brockhaus nachlesen.
Biographie beschreibt
also den Verlauf und die Umstände des menschlichen Lebens von Geburt
bis zum Tod. Welche der zahllosen Ereignisse und Zustände ( Glücks-
oder Unglücksfälle, Krankheiten, Begegnungen etc.) sind nun als
wesentlich für die innnere Entwicklung auszuwählen? Vor allem, wie
ist das Umgehen mit den Wechselbädern des Schicksals anzusehen.? Gibt
es einen inneren Zusammenhang der Ereignisse und wie kann man lebenskräftig
darauf zugehen? Oder ist das alles ein undurchschaubares zufälliges Geschehen,
dem der Mensch hilflos ausgesetzt?
Biographiearbeit sucht
den eigenen roten Faden oder bietet Hilfestellungen bei dieser Suche an. In
Biographieseminaren wird unter geschulter und erfahrener Anleitung ein Gemeinschaftsprozeß
initiert und begleitet, in dem sich ein besonderer Raum entwickeln kann. Darin
sind Möglichkeiten, in denen sich Individualität in besonderer Weise
offenbaren kann und so unmittelbare Reflexion und besondere Einsichten zuläßt.
Auf Grundlage des Menschenbildes der anthroposophischen Geisteswissenschaft
können Gesetzmäßigkeiten aufgezeigt werden und ihre konkrete
Ausgestaltung im Hier und Jetzt bewußt erlebbar werden.
Dadurch wird der Mensch in die Lage versetzt, sich sowohl in seiner eigenen
Persönlichkeit besser zurechtzufinden als auch sich in ein Ganzes einzuordnen.
Grundprinzip
Jeder Mensch hat eine unterschiedlich ausgebildete
Wahrnehmungsorganisation, eine eigene Interpretationsweise dieser Wahrnehmungen
und eine eigenständige Reaktionsweise. Es gehört eigentlich zur
Menschenwürde, jedem Souverenität zuzugestehen.
Arbeitsweise
In mehr als 50 Seminaren wurde in Zusammenarbeit nachfolgender
Persönlichkeiten im Rahmen Einrichtungen des Kreuzpunktes und der Goetheanistischen
Arbeitsgemeinschaft eine Arbeitsweise entwickelt, die für die Möglichkeiten
der österreichischen Gemütsseele einen besonders fruchtbaren Boden
schuf.
Gudrun Jenny und Ing. Walter Waldherr haben Ihre Ausbildung am CDS (Center
for Social Development, England) gemacht. D.I. Ilse Luger-Hönig hat durch
den Mitbegründer des NPI (Niederländisches Pädagogisches Institut)
Hans von Sassen dessen reichen Wissens- und Erfahrungsschatz erhalten und
Mag.Peter Nöbauer hat über sieben Jahre an der Internen Konferenz
für Sozialarbeiter mit Manfred Schmidt Brabant dessen Entwürfe zur
Biographiearbeit aufgenommen.
Die Biographieseminare werden in drei Stufen angeboten
1. allgemeine menschliche Biographische Gesetzmäßigkeiten (Menschenbild der Anthroposophie)
2. Lebensrythmen und menschliche Begegnungen (Planentenwirksamkeiten)
3. Sternbildwirkungen und karmische Zusammenhänge
Aufbau und Ablauf: Jedes
einzelne Seminar wird auf Teilnehmer, Zeit und Ort besonders abgestimmt und
dauert in der Regel drei Tage, wobei den drei Nächten besondere Beachtung
geschenkt wird. Der erste Tag ist mehr auf die Vergangenheit, der zweite auf
die Gegenwart und der dritte auf die Zukunft ausgerichtet. Die Strukturelemente
individuelle Arbeit, Kleingruppe und Plenum werden wie die inhaltliche, künstlerisch
und praktische Arbeit in rhytmischer Abwechslung gepflegt.
In der idividuelle Arbeit wird durch gezielte Fragen die Lebensbahn erinnert
und aufgelichtet.
Die künstlerische Arbeit macht die persönliche Handschrift und Geschichte
mit Zeichen (Vergangenheit), Farbe (Gegenwart) und Motiv (Zukunft) durch themenbezogene
Bewegungserfahrung erlebbar und sichtbar. In Kleingruppen sollen die Teilnehmer
die Bilder oder Skulpturen der anderen gemäß ihrer Wahrnehmung
(nicht wertend) beschreiben, wobei der Urheber versucht die Äußerungen
mit dem eigenen Erleben in Beziehung zu setzen. Dadurch wird die eigene Sicht-
und Darstellungsweise oft sehr eindrücklich bewußt.
Die Zukunftsarbeit wird so gestaltet, daß für eine bestimmte Frage
oder ein Problem drei unterschiedliche Szenarien entworfen werden. Einem anderen
Teilnehmer werden diese vorgestellt und mit ihm durchbesprochen. Zu einem
gemeinsam vereinbarten Termin in der Zukunft wird das Umgehen mit diesen Szenarien
ausgetauscht.
Warum ist das Bild in der Biographiearbeit
so wichtig?
Im Bild offenbart sich etwas in seiner Ganzheit, was
mehr ist als die Summe seiner Teile und Elemente. Besondere Bedeutung wird
auf Traum-, Märchen- und Lebensbildern außergewöhnlicher Menschen
und ihrer Lebensläufe gelegt. In der Art und Weise, wie Form und Farbe
und Elemente miteinander bezogen sind, sich ergänzen oder bekämpfen,
offenbart sich etwas Wesenhaftes. An einem wirklichen Kunstwerk wird spürbar,
daß nichts fehlen dürfte, ohne daß ein Mangelgefühl
erlebbar wäre bzw. daß es so kräftig ist, daß das Fehlende
innerlich ergänzt wird.
Fragen an Interessierte und Experten
Wer hat Interesse an der Auf- und Durcharbeitung
des archivierten Materials?
Wer möchte die Method. Didaktische von Struktur und Vorgehensweise einer
wissenschaftlich-theoretischen Bearbeitung und Überprüfung unterziehen?